8. November 2012
Wieder hatten sich 20 Köche im März 2012 versammelt, um in 10 Stunden 1 Apéro, 3 Amuses und 9 Gänge zu kochen, zu fotografieren und zu essen, und hinterher noch Pralinen samt Hochprozentigem zu naschen. Und schon geht’s los!
Purple Puffreis, Käsebällchen, Tasmanische Pinienkerne
Zum zweiten Mal gab es einen Apéro vorne weg, diesmal mit Prosecco (falls ich mich recht erinnere…). Die Knabbereien dazu waren gut, aber nun nicht weiter spektakulär.
Ochsenmaulsatat & Radieschen auf Croûtons, Flohsamen
Ochsenmaulsalat gehört nun nicht unbedingt zu meinen Leibspeisen, aber mit Radieschen und einer marinierten Frühlingszwiebel ist es ein herzhafter Happen zur Begrüßung.
Aal-Nashi-Tatar auf Pumpernickelcrumble, Blutorange, Algensalz
Aal-Nashi-Tatar auf Pumpernickelcrumble, Blutorange, Algensalz | Zum Bild | Zum Album
Das obligatorische fischige Amuse dieses Mal mit Räucheraal. Die Blutorange gibt den richtigen Ausgleich zur Erdigkeit von Aal und Pumpernickel.
Chicorée-Espuma, Speckgrammeln, frittierte Glasnudeln, Orangenschale, Yuzu-Sirup
Chicorée-Espuma, Speckgrammeln, frittierte Glasnudeln, Orangenschale, Yuzu-Sirup | Zum Bild | Zum Album
Und auch der beliebte Espuma ist wieder dabei. Ja, auch aus Chicorée kann man einen machen. 🙂 Aber eigentlich ist jede Diskussion sowieso überflüssig, denn dieses Amuse hat Yuzu!
Und weil es so schön war, hier noch einmal alle drei Amuses zusammen:
Amuses
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25. Oktober 2012
Mitte November 2011, 20 Köche, 13 (!) Stunden in einem Küchenstudio. Genau, es ist wieder Gwex-Event-Zeit!
Bisher hatte ich die weißen Teller auf einem weißen Tuch fotografiert. Dieses Mal war zufällig eine Schieferplatte da, die kurzerhand auf meinem Fototisch landete. Das sorgt für einen schönen Kontrast in den Bildern, und seitdem muss immer Schiefer in der Nähe sein, wenn Foodfotos anstehen. Dieses Event war auch das letzte mit dem ersten Fotoset, inzwischen sind ein paar „Upgrades“ dazu gekommen. Deswegen bekommt es hier noch einen besonderen Platz spendiert:
Fotoset
Ein Campingtisch, ein großes weißes Tuch als Hintergrund und Unterlage, zwei Styroporplatten und eine Rettungsdecke als Aufheller. Zwei Blitze mit Durchlichtschirmen (mit Klettband fixiert), ausgelöst über Kabel und Fotozelle. Fertig. 🙂 Jetzt aber ab zum Essen!
Pistaziencracker, „Milchschnitte“, Charlemagner
Dieses Mal gab es vorneweg eine Begrüßung mit Charlemanger und ein paar Kleinigkeiten zum Apéro. Die „Milchschnitte“ bestanden aus einem Pumpernickel-Krokant mit einer Frischkäse-Kräuter-Crème dazwischen.
Topinamburespuma, marinierte Topinambur, Trüffel warm und kalt, Quitten-Orangen-Chutney
Topinamburespuma, marinierte Topinambur, Trüffel warm und kalt, Quitten-Orangen-Chutney | Zum Bild | Zum Album
Wie beim letzten Weihnachtsmenü auch, durften Topinambur und Trüffel nicht fehlen. Erstere diesmal als Espuma bzw. mariniert, letztere gedünstet und gehobelt. Das Quitten-Orangen-Chutney ist von Bushcook und gibt der Sache den richtigen Säure-Kick.
Forellenmatjes, lila Kartoffeln „sous-vide“, Speckbohnen-Jus
Matjes sind ja eigentlich in Lake gereifte junge Heringe. Ein Fischhändler in Erlangen bereitet aber auch andere Fische auf diese Weise zu — hier waren es Forellen. Mit Speck, Bohnen und Kartoffeln eigentlich eine sehr klassische Kombination, hier eben etwas modernisiert.
Taubenbrust, Grünkern, Trauben-Chili-Karamell, karamellisierter Fenchel
Taubenbrust, Grünkern, Trauben-Chili-Karamell, karamellisierter Fenchel | Zum Bild | Zum Album
Das dritte und letzte Amuse. Karamellisierter Fenchel und Traubenkaramell steuern eine süße Komponente bei, der Grünkern das Erdige. Als Fleischhappen gab es diesmal Taube, statt wie an Ostern Wachtel.
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18. Oktober 2012
Im März 2011 fand die zweite Ausgabe des Gwex-Vorkochens statt. Diesmal waren es schon 21 Köche! In 9 1/2 Stunden wurden 7 Gänge und 3 Amuses gekocht, abgelichtet und verspeist. Und es war wieder ein Heidenspaß!
Wachtelbrüstchen, Linsensalat, Sandelholz
So ein Wachtelbrüstchen ist ja ideal als Amuse geeignet, mit einem großen Bissen ist es verschwunden. Sandelholz als Gewürz war eine interessante Sache, muss allerdings vorsichtig dosiert werden.
Lauwarmer geräucherter Aal, Blumenkohlespuma, Majoran, Purple Curry
Lauwarmer geräucherter Aal, Blumenkohlespuma, Majoran, Purple Curry | Zum Bild | Zum Album
Was soll man viel sagen — seidig glatte Blumenkohlcrème, zarter Aal, herbes Purple Curry, etwas Tahoon-Kresse. Passt! Ob es jetzt Majoran oder die genannte Kresse war, streiten sich die Geschichtsschreiber. 😉
120-Minuten-Eidotter vom Araucanahuhn, Ossietra-Kaviar
Als sich die Physiker und Chemiker mit den Hintergründen des Kochens zu beschäftigen begannen, wurden viele Dinge endlich mal wissenschaftlich untersucht. Dinge, die man vorher „halt so machte“. Für vieles gibt es jetzt auch ein Warum, von manchem weiß man auch, dass es Unsinn ist, und wie man es besser macht. Daraus ist die moderne Avantgarde- und Molekularküche entstanden, aber das ist eine andere Geschichte. Eine Erkenntnis aus dieser Zeit ist das „perfekte Ei“. Nach 35-60 min bei 62° hat man ein wachsweiches Ei von idealer Konsistenz. Hier wurde das Ganze etwas ausgedehnt, die Eier machten es sich ganze zwei Stunden bei dafür nur 60° im Wasserbad gemütlich. Anschließend kann man das noch flüssige Eiweiß einfach abwaschen und hat ein wachsweiches Eigelb, das gerade so seine Form behält. Dazu noch echten Kaviar, und mehr braucht es nicht. 🙂
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11. Oktober 2012
Anfang November 2010 trafen sich also die ersten 19 Vorköche, von denen viele jedes Mal wieder kommen sollten. Für das erste Mal ging es erstaunlich gut, immerhin kochten praktisch alle Teilnehmer auch das erste Mal zusammen. Es gab 8 Gänge — Salat, Suppe, Fisch, Sorbet, Fleisch, Käse, Pre-Dessert und Dessert — und 3 Kleinigkeiten vorneweg. Eine klassische Menüfolge, und ein sehr schöner Einstieg. Eine Idee bei den Vorschlägen ist es auch, dass man sich Teile heraus picken kann. Nicht jeder möchte an Weihnachten 11 Gerichte auf den Tisch bringen.
Avocado&Grüner Apfel – Tatar — Kürbis, Foie gras, Bratapfelespuma — Jakobsmuschel, Quellersalat
Avocado&Grüner Apfel – Tatar — Kürbis, Foie gras, Bratapfelespuma — Jakobsmuschel, Quellersalat | Zum Bild | Zum Album
Los ging es mit drei Amuses, was man ja gerne mit Grüßen aus der Küche übersetzt. Bei den Events sind es eher Grüße in der Küche, denn die Esstische stehen mitten im Küchenstudio, in dem auch gekocht wird. Immer wenn ein Gang fertig ist, wird die gesamte Mannschaft zusammen getrommelt und versammelt sich an einer der Arbeitsflächen. Dann wird gemeinschaftlich angerichtet und gegessen. Die Amuses meist im Stehen, die späteren Gänge an den Esstischen. Für mich geht hier dann die Arbeit erst richtig los, denn der Gang will fotografiert werden, bevor sich Schäume auflösen oder Eis schmilzt. Kalt ist es hinterher meistens trotzdem, dafür bekomme ich immer den schönsten Teller. 😉 Das Tatar ist eine sehr feine Sache, ich habe es seitdem immer wieder gerne gemacht.
9-Sachen-Wintersalätchen
Der erste Gang war ein Salat mit so ziemlich allem, was im Winter zu finden ist. Eine Besonderheit waren die Croûtons, die statt aus Weißbrot aus einem Hefezopf gemacht wurden. Herrlich! (Wobei Krachelscher auch nicht zu verachten sind). Ein kleiner Tipp so nebenbei, weil hier Granatapfelkerne vorkommen: Man kann reife Granatäpfel relativ einfach entkernen, indem man sie halbiert und mit einem schweren Messerrücken auf die Rückseite schlägt. Allerdings gibt das eine ziemliche Sauerei. Die Alternative (oder bei nicht so reifen Früchten) ist Pulen. Aber das macht keinen Spaß, gar keinen!
Topinambursuppe mit schwarzem und weißem Trüffel, Lauch, Quitten-Knusperröllchen
Topinambursuppe mit schwarzem und weißem Trüffel, Lauch, Quitten-Knusperröllchen | Zum Bild | Zum Album
Zweiter Gang: Suppe. Topinambur gehört zu den Sonnenblumen, die Knollen findet man in letzter Zeit wieder öfter in den Läden. Sie ist ein häufiger Gast bei den Events, denn Gwex liebt sie und erntet sie Kiloweise aus eigenem Anbau. Allerdings kann Topinambur bei dem ein oder anderen auch sehr lästige Nebenwirkungen erzeugen… Trüffel gehen zu Weihnachten immer, mit Topinambur ergänzen sie sich wunderbar. Hier gab es gleich zwei Sorten, es schmeckt aber sicher auch nur mit schwarzen. Denn die weißen sind schon eine gewisse Investition. Zu einer Suppe gehört immer auch etwas knusperiges, hier in Form eines Strudels mit Quittengelee und Pinienkernen. Sehr fein!
Saiblingsfilet unter der Folie gegart, Rosenkohlcreme, Rote Bete-Chip, Karottenschaum
Saiblingsfilet unter der Folie gegart, Rosenkohlcreme, Rote Bete-Chip, Karottenschaum | Zum Bild | Zum Album
Beim Fischgang ist es leider ein bisschen zu warm zugegangen, so dass das Eiweiß etwas ausgetreten ist. Geschmacklich war der Saibling aber immer noch ausgezeichnet. Durch das schonende Garen unter der Folie bleibt das Filet wunderbar saftig.
Ingwersorbet, langer Pfeffer
Ein Sorbet zwischen Fisch- und Fleischgang hat mehrere Zwecke. Zum einen soll der Fischgeschmack aus dem Mund verschwinden. Zum anderen soll auch der Magen etwas erfrischt werden, da man an dieser Stelle meistens ja schon einiges gegessen hat. Deswegen ist so ein Sorbet nicht so süß wie ein Dessert, sondern eher säurelastig, evtl. auch mit etwas Schärfe. Dieses hier hatte ordentlich davon! Ingwer und Pfeffer, mit einer schönen Limettensäure dahinter.
Rehrücken, Wurzelpetersiliengemüse, Petersilienöl, Maronischupfnudeln, Preiselbeer-Glühweinsauce
Rehrücken, Wurzelpetersiliengemüse, Petersilienöl, Maronischupfnudeln, Preiselbeer-Glühweinsauce | Zum Bild | Zum Album
Der Fleischgang war zweifellos ein, wenn nicht der, Höhepunkt des Menüs. Der Rehrücken wurde sous-vide gegart, und war damit perfekt auf dem Punkt. Maronischupfnudeln sind eine sehr gute Idee, v.a. im Zusammenhang mit Wild. Und Glühweinsauce, was soll man da noch sagen.
Feigen, Käse, Brot
Etwas Käse, Feigen, geröstetes Brot, Gelee und Feigensenf, sowie ein Lärchen-Sirup beendeten den herzhaften Teil.
Pfifferling-Crème brûlée
Crème brûlée kennt man eher als Dessert, sie wird aber immer wieder gerne auch herzhaft serviert. Hier mit Pfifferlingen, was mir persönlich nicht so zugesagt hat.
Lebkuchensoufflé, Safraneis, Zitruskompott, Mangosauce, Vanillesauce, Grenadinesauce
Lebkuchensoufflé, Safraneis, Zitruskompott, Mangosauce, Vanillesauce, Grenadinesauce | Zum Bild | Zum Album
Dessert! Das Safraneis alleine war schon eine Sünde wert, aber Lebkuchensoufflé und ein paar Zitrusfrüchte machten die Weihnachtsstimmung im November perfekt. Auch wenn das Soufflé etwas eingegangen ist.
Soweit also der Bericht vom ersten Gwex-Vorkochen-Event. Zum Abschluss noch ein Bild vom Küchenstudio mit meinem damaligen Fotoset. Und ein Link zu den Rezepten!
Fotoset
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